1.3. USA,
europäischer Kontinent Schon 1926 kamen insgesamt zehn
Afghanische Windhunde aus dem Zwinger ,Cove von
Miss Manson in den Osten der USA. Man zollte all diesen
Hunden zunächst nur wenig Aufmerksamkeit. Ein breiteres
Interesse fanden erst weitere Importe aus England durch
einen der bekannten Marx-Brüder. Es waren dies die
cremeweiße Asra of Ghazni (Sirdar x Shireen) (Abb.
1.3.1), eine Schwester von Ashna und Asman (Abb. 1.2.6)
und der dunkelcremefarbene Westmill Omar (Danenda of
Ghazni x Surkh of Ghazni). Beide waren ohne Maske und
hatten wenig pigmentierte Nasen, was in der Weiterzucht
Probleme brachte. Der Kennel ,of Prides Hill begann
mit diesen beiden Hunden die Zucht. Hinzu kamen die
Vollbrüder Ch. Badschah of Ainsdart, brindle (Abb.
1.3.2) und Ch. Tufan of Ainsdart, gold. Sie waren
Out-cross-Ergebnisse zwischen Sirdar und Ku Mari of Kaf,
die aus einem der letzten reinen Bell-Murray-Würfe kam.
Aus diesen Verbindungen entstand eine reiche Nachzucht.
Asra hatte allein 75 (!) Welpen, aus denen eine Reihe von
Champions hervorgingen. Weitere Importe aus England
bestimmten die Weiterzucht. Erfolgreich waren besonders
die Zwinger ,of Arken, ,Five Mile und
,Khanhasset. Auch
der spätere amerikanische AKC-Standard von 1948 hält
sich an die Beschreibung Zardins (s. Anhang). Er ist
teilweise ausführlicher und in einigen Punkten strenger
als der FCI-Standard. Zur Farbe heißt es hier: "Alle
Farben sind erlaubt. Jedoch sind Farben oder
Farbkombinationen erwünscht, weiße Flecken, besonders
am Kopf sind dagegen unerwünscht."
Der Standard wendet sich hier also gegen ein zunehmendes
Weiß, das genetisch durch Weißfleckigkeit erzeugt wird,
wie z. B. beim (weißen) Barsoi. Das Weiß der Afghanen
ist immer ein Cremeweiß oder ein Silberweiß. Auf
dem europäischen Kontinent bauten die Züchter ebenfalls
auf den frühen, englischen Importen und ihre Nachzuchten
auf. Dabei versuchten die holländischen Züchterinnen
Frau Jüngeling-van der Berg, Zwinger
,Barukhzys, und etwas später Frau Eta
Pauptit, Zwinger ,van de Oranje Manege, zunehmend
durch die Wahl der Zuchttiere und gezielte Linien- und
Inzucht einen Typ zu schaffen, der den Ghaznis, wie sie
speziell Sirdar verkörpert hatte, nahekam. Frau Pauptit
bezeichnete im Afghanen-Jahrbuch 79 als ihre
Basishunde: Aruna of Enriallic (Asman of Ghazni x Chimosa
of Enriallic), black&tan, Ch. Barukhzys Khan
(Baber of Baberbagh x Shahib of Washdarb), gold mit
Maske, und Rashna du Chateau de Roches (Original Nao x
Nadhia of Pushtikuh), rot ohne Maske. Daneben wurden zwei
Importe aus dem Osten für diesen Zwinger wichtig. Es war
zum einen Chota, cremefarben mit Maske (Abb.1.3.4). Bei
einem Tierhändler erworben, war dessen Herkunft
ungewiß. Frau Pauptit vermutet, daß er auf Umwegen mit
der englischen Armee aus einem Grenzgebiet Afghanistans
nach Holland gelangt sei. Später nahm sie Rex, einen
nach Italien aus Afghanistan eingeführten, sandfarbenen
Rüden in die Zucht. Anfangs waren in diesem Zwinger noch
alle Farben dieser Basishunde zu sehen, während Frau
Pauptit sich dann aber zunehmend auf das Rot mit Maske
konzentrierte.
Zum Vergleich die Zuchtbucheintragungen von 1936/43 und 1947/48 (damals noch vom ,Club der Windhundliebhaber betreut) und von 1965/66, ZB XX des DWZRV (ohne Importe und Registrierungen): Einträge in die Bd XI, 1938/40 und Bd XII, 1941/43, insgesamt 115 Rot mit Maske 19 =
16.5% Einträge in Bd. XIV, 1947/48, insgesamt 315 Rot mit Maske 127
= 40.3% Einträge in ZB XX des DWZRV, 1965/66, insgesamt 224 Rot mit Maske 143
= 63.8% Anzumerken ist noch, daß es, im Gegensatz zu England, in Deutschland während des Krieges kein Zuchtverbot gab. Die Hunde bekamen sogar Lebensmittelkarten für Fleisch und Kohlehydrate. |