1.4. Spätere
Berichte und Stellungnahmen Eckard Grün, der
ausgedehnte Reisen durch Afghanistan, besonders auch im
Hochgebirge unternahm, berichtete 1957 über den Afghanen
als Jagdhetzhund in seinem Heimatland (wiedergegeben im
Zuchtbuch XXII/XXIII). Über die Fellfarben schreibt er:
"Überwiegend ist die Haarfarbe des Afghanischen
Windhundes isabellfarbig mit oder ohne schwarze
Gesichtsmaske. Häufig findet man schwarze Tiere, mit
weißen Abzeichen an Brust und Pfoten, seltener fahlgelbe
und reinweiße, ganz selten ist schwarz-loh-farbig. (Ich
sah erst einen einzigen in Kabul.) Rostrot und
dunkelgelbbraun sind selten und werden wenig
geschätzt."
Frau Monique
Stoecklin-Pobé berichtete 1952 von einer Reise nach
Afghanistan. Sie bekam sehr wenige Afghanische Windhunde
zu sehen. Ihre Reisefotos zeigen nur selbstmaskierte,
sandfarbene Hunde. Allerdings war sie nur kurz im Land
und sah auch nur einige Regionen.
Zwei
Stellungnahmen bekannter, europäischer Züchterinnen
mögen das Kapitel abschließen:
Frau Eta Pauptit,
,vdOM, macht 1978 in der Schrift ,Der
Afghanen-Standard in Detail
(vdOMers Newletters of South Africa, No. 16) zur
Fellfarbe folgende Aussagen: "
... Es ist schon oftmals gesagt worden, daß Schwarz und
Black&Tan (beides kommt vielleicht von den Mastiffs),
Rot mit Maske, sowie einheitliches, reiches Gold Farben
des Gebirgtyps sind. Der Steppentyp scheint Rehfarben
(Fawn), Sandfarben mit Schattenmaske, Weiß-Elfenbein
etc. rein zu vererben ... Für mich fallen die blauen und
sonstige abseitige Farben heraus in die Reihe von
Bleichfaktoren und sind von dem Rampur ererbt worden ...
Nun haben sie auch noch Brindles, aber ich bin nicht
sicher, woher die kommen. Einige Sloughis haben ebenfalls
einiges Brindle, aber im ganzen mag ich es nicht so gern
bei Afghanen ... Zu den weißen Abzeichen. Gut, die alten
Importe zeigten viele weiße Abzeichen. Es scheint
ursprünglich zu sein, und wir können nur sagen, ob wir
es mögen oder nicht"
Frau Pauptit ordnet dem
Gebirgstyp und dem Steppentyp bestimmte Farben oder
Farbschattierungen zu, die sie rein weitervererben
sollen. Das ist, wie ich nachgewiesen habe, nicht
richtig.
(Anm.:
Der Mastiff hat laut seinem Standard die Farben Apricot,
Silberfalb oder Dunkelfalb mit Stromung, immer mit
dunkler Maske; der Bullmastiff ist rot, falbfarben oder
gestromt, schwarze Maske ist erwünscht. Die Farbgene
für Schwarz und Black&Tan fehlen bei diesen Rassen.
Der Indian Rampur ist ein
schon lange fast ausgestorbener Paria-Hund, der in
Zentralindien seinen Ursprung hat. Er ist im Grunde
genommen haarlos und wird von einigen Kynologen zu den
Nackthunden gezählt (Wilcox und Walcowicz: Kynos-Atlas,
Hunderassen der Welt). Nach Riddle hat er manchmal einen
Top-knot wie der Chinese Crested.)
Miss
Margaret Niblock, ,Khanabad, äußert sich in ihrem
1980 erschienenem Buch ,The Afghan
Hound zum Thema Farbe wie
folgt: "Die Rasse wird immer
wieder von Farbfanatikern heimgesucht, die glauben, daß
schwarzmaskiertes Gold die einzige akzeptable Farbe sei.
Aber der Standard sagt klar, daß alle Farben akzeptiert
werden, mit oder ohne schwarze Maske. Das Komitee, das
den gültigen Standard abfaßte, hatte mit allen Farben
Erfahrung gehabt, die jetzt in der ganzen Welt zu sehen
sind, und vernünftigerweise der Natur gestattet, in
dieser Weise ihren Lauf zu nehmen. Weiße Füße und
Flecken an der Nase sind eine natürliche Vererbung, die
von den ursprünglichen Hunden herkommt, und sie werden
im Britischen Standard nicht als Fehler betrachtet."
Die
,markings am Kopf sind bei neugeborenen Welpen
häufig und vergehen während der Entwicklung. Selten
haben auch erwachsene Hunde einen weißen Fleck, den
,Daumenabdruck Noahs im Gesicht. Er scheint ein
altes Rassemerkmal zu sein und schon Abdul of Ghazni
zeigte ihn über dem Nasenspiegel. Der amerikanische
Standard verbietet solche Fleckung.
Fazit
Zusammenfassend
ist zu sagen: Die Farben der importierten Bell-Murreys
und Ghaznis und ihrer (reinen) Nachzuchten habe ich in
den vorangehenden Kapiteln genannt (s. 1b, 1c). Beide
Schläge zeigten Rot und Rehfarbe (Fawn) mit und ohne
Maske, sowie Creme und Weiß. Dazu brachte Pushum das
Brindle und Khan of Ghazni das Grau und wahrscheinlich
Zahrifa of Ghazni das Schwarz in die Zucht. In den ersten
Nachzuchten war der black&tan-farbene Ch. Asri-Havid
of Ghazni.
All die frühen Importhunde
aus den Ursprungsgebieten, die die westliche
Zuchtgeschichte bestimmt haben und das waren, wie
ich aufgeführt habe, nicht nur die Ghaznis und die
Bell-Murreys und ihre ersten Nachzuchten trugen
die Farben Rot in allen Schattierungen zwischen Hellsand,
Sand bzw. Gold, Hellrot und Dunkelrot mit und ohne Maske,
auch mit Schattenmaske. Daneben sah man Creme und
Cremeweiß mit und ohne Maske, Schwarz, Stromung und Grau
in den Schattierungen Braungrau und Blaugrau,
Black&Tan, Domino und Silberweiß.
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